Dynamische Entwicklung in Wachstumsmärkten
Im ersten Halbjahr 2009/10 verzeichnete die Schaffner Gruppe mit einer Zunahme um 65 Prozent wiederum das stärkste Wachstum in der Region Asien/Pazifik. Die Verkäufe in China konnten um 44 Prozent gesteigert werden und entsprachen 19 Prozent des Gruppenumsatzes. Europa steuerte 61 Prozent (68%) zum Umsatz der Schaffner Gruppe bei. Aus der Region Asien/Pazifik stammten 32 Prozent (23%) und aus den amerikanischen Märkten 7 Prozent (9%).
Die Schaffner Gruppe berichtet im ersten Halbjahr 2009/10 erstmals in den drei Geschäftssegmenten Elektromagnetische Verträglichkeit (EMC), Power Quality (PQ) und Automotive (AM). Alle Geschäftsbereiche haben zum erfreulichen Semesterergebnis beigetragen.
EMC erzielte mit Komponenten zur Sicherstellung der elektromagnetischen Verträglichkeit von elektrischen und elektronischen Geräten und Systemen einen Segmentumsatz von CHF 49,7 Mio. (HJ1 2008/09: CHF 47,0 Mio.). Das Segmentergebnis wurde von den umgesetzten Restrukturierungsmassnahmen positiv beeinflusst und nahm deutlich zu auf CHF 7,6 Mio. (CHF –0,5 Mio.), die Marge betrug 15,3 Prozent. EMC verzeichnete einen regelrechten Auftragsboom aus der Solarwechselrichterindustrie aufgrund sehr hoher Investitionen in Solarstromanlagen in Deutschland, bevor dort am 1. Juli 2010 die Einspeisevergütungen deutlich gesenkt werden. Die traditionellen europäischen EMC-Märkte Werkzeugmaschinen und Robotik sowie die Telekomindustrie verharrten weiterhin auf tiefem Niveau. EMC steuerte im ersten Halbjahr 59 Prozent zum Gruppenumsatz bei.
PQ entwickelt und produziert magnetische Bauteile sowie Oberwellenfilter zur Sicherstellung der Netzqualität und der Zuverlässigkeit energieeffizienter Geräte und Systeme. Der Segmentumsatz lag mit CHF 26,9 Mio. (CHF 22,0 Mio.) 22 Prozent über dem Vorjahr. Der grösste Anteil am Segmentwachstum von PQ stammte aus dem Markt Asien/Pazifik, namentlich aus den Bereichen Bahntechnik, Fotovoltaik und Windturbinenbau. Auch der wachsende Markt für Oberwellenfilter für die störungsfreie Stromversorgung in Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen entwickelte sich erfreulich. Das Segmentergebnis nahm um CHF 1,0 Mio. auf CHF 0,5 Mio. (CHF –0,5 Mio.) zu. Aufgrund hoher Entwicklungsaufwände und Investitionen in den Geschäftsaufbau betrug die Marge 1,9 Prozent; hier wird eine weitere nachhaltige Verbesserung angestrebt. Der Anteil von PQ am Gruppenumsatz betrug 32 Prozent.
AM entwickelt und produziert Komponenten für Sicherheits- und Komfortfunktionen von Automobilen sowie EMC-Filter für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Der Bereich Automotive steigerte den Segmentumsatz gegenüber der tiefen Basis des Vorjahrs um 175 Prozent auf CHF 8,1 Mio. (CHF 2,9 Mio.). Das Segmentergebnis betrug CHF 0,9 Mio. (CHF –0,9 Mio.) und die Marge 10,9 Prozent. Zum Wachstumssprung im Geschäftsbereich Automotive trugen die allgemeine Markterholung sowie neu gewonnene Projekte für Automobilhersteller in Asien und Europa bei, deren Produktion im ersten Halbjahr angelaufen ist. Ein weiteres Projekt für EMC-Filter zum Einsatz in Hybrid- und Elektrofahrzeugen wurde im ersten Halbjahr gewonnen und wird den Segmentumsatz mittelfristig positiv beeinflussen. Aus dem Segment AM stammten 9 Prozent des Gruppenumsatzes.
Solide Finanzierungsstruktur
Die Schaffner Gruppe verfügt über eine solide Bilanz. Die Wandelanleihe (2,25% Convertible Bonds 2004–2010) wurde am 28. Januar 2010 gemäss den Bedingungen des Emissionsprospekts abgelöst, und mit den vier Hausbanken ist die Anschlussfinanzierung mit einem festen Kreditrahmen über CHF 40 Mio. sichergestellt worden. Aufgrund der deutlichen Umsatzsteigerung nahm das Nettoumlaufvermögen auf CHF 34,8 Mio. (30.9.2009: CHF 30,7 Mio.) zu. Der Anstieg der Nettoverschuldung auf CHF 13,8 Mio. (CHF 11,9 Mio.) ist hauptsächlich auf die Erhöhung des Nettoumlaufvermögens zurückzuführen; das Verhältnis der Nettoverschuldung zum Eigenkapital entsprach 27 Prozent (25%). Mit einer Erhöhung des Eigenkapitals auf CHF 51,0 Mio. (CHF 47,3 Mio.) wurde die Eigenkapitalquote per Ende März weiter gesteigert auf 41,3 Prozent (37,3%).
Ausblick
Die Nachfrage nach EMC- und Power-Quality-Lösungen im Binnenmarkt Chinas, insbesondere aus den Bereichen erneuerbare Energien und Bahntechnik, ist weiterhin gross. So wurde Schaffner zum Beispiel von Siemens auch mit der Lieferung der zweiten Tranche von Transformatoren und Drosseln zum Bau von Hochgeschwindigkeitszügen der chinesischen Staatsbahn beauftragt. Auch die Verkäufe in der Automobilindustrie entwickeln sich erfreulich. Hingegen sind die Aussichten für EMC-Filter für den Bereich Fotovoltaik aufgrund der per 1. Juli 2010 beschlossenen Absenkung der Einspeisevergütungen für Solarstrom in Deutschland ungewiss. Das Management der Schaffner Gruppe erwartet in diesem Umfeld, dass sich Umsatz und Ergebnis im zweiten Halbjahr vergleichbar mit dem ersten Semester entwickeln werden, was einen Umsatz im Geschäftsjahr 2009/10 von CHF 160 bis CHF 180 Mio. und eine EBIT-Marge zwischen 5 und 7 Prozent ermöglichen würde.
Der Halbjahresbericht 2009/10 ist verfügbar unter www.schaffner.ch
http://www.schaffner.ch/corporate/de/corporate/investor/reports.asp?level=1$3$3&language_id=1
Luterbach, 12. Mai 2010